Auf der Suche nach Aufstrichen jenseits der üblichen Verdächtigen (Creamcheese, Guacamole und Hummus) für meinen mittlerweile schon fast rituell gewordenen Sonntagsbrunch, entstanden diese zwei Gesellen.
Da meine Frühstückstische überwiegend vegetarisch besetzt sind – nur hin und wieder gesellt sich aus reinen Toleranzgründen das eine oder andere Tellerchen mit zarten Schinkenblättern dazu -, ergaben sich auch ganz natürlicher Weise diese beiden Rezepte: zum einen ein mediterran angehauchter Linsenaufstrich und zum anderen eine vanillig-süße Maronencreme. Wer sich nun wundert, was letztere auf einem Frühsommer-Frühstückstisch verloren hat, dem muss ich zustimmen – in der Tat haben diese Nüsse erst im Herbst Saison. Und in eben dieser werden gekochte Esskastanien auch vakuumverpackt in die Supermärkte gebracht, wo GustoeinkäuferInnen wie ich sich dann aus Neugierde eine Packung schnappen und zuhause in die Lade stecken. Tja und dort bleiben sie dann auch. Lange. In meinem Fall bis Ende Mai.
Und so, in einem Anfall von Innovation, Verwertungsdrang und Sucherei, landete das Päckchen wieder in meinen Händen und promt fiel mir auch ein, dass in Brot und Aufstrich selbst gemacht (GU) ein Rezept abgedruckt ist, dass die Verwendung dieser armen „Herbstzeitlosen“ endlich ermöglichen könnte.
Während der Linsenaufstrich großen Anklang fand, blieb das Maronencreme-Gläschen recht lange unangetastet. Ich rede mich jetzt mal darauf aus, dass die Gäste allesamt eher pikante Frühstücker sind und eine Creme aus Kastanien, Honig, Zimt und Vanille vielleicht besser in einem halben Jahr wieder auf das Menü darf – denn nichts desto trotz war sie lecker, cremig und eine feine Alternative zur klassischen Nuss-Nougat-Creme (welche aber sowieso noch nie meine Küche betreten hat):
ZUTATEN – MEDITERRANER LINSENAUFSTRICH:
3-4 EL Olivenöl
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 gehäufter TL Tomatenmark
2 Lorbeerblätter
1 Tasse Linsen
2 Tassen Wasser
Salz, Pfeffer
Mediterrane Kräuter z.B. Rosmarin und Thymian oder die Mélange Maison von Babettes
Knoblauch und Zwiebeln schälen und fein hacken. Im erhitzten Olivenöl anschwitzen. Linsen waschen und abtropfen lassen. Tomatenmark zu den angeschwitzten Zwiebeln geben, unterrühren und dann die Linsen sowie die Lorbeerblätter dazugeben. Mit Wasser aufgießen, aufkochen, würzen und die Hitze reduzieren. 20 Minuten köcheln, dabei gelegentlich umrühren und evtl. noch etwas heißes Wasser nachgießen. Sobald die Linsen komplett zerfallen sind, Lorbeerblätter entfernen und alles mit dem Pürierstab glattmixen, in ein Glas füllen und verschließen. Im warmen Zustand kann einem der Aufstrich sehr weich vorkommen, sobald die Masse aber ausgekühlt ist, dickt sie an und ist perfekt zum Streichen!
ZUTATEN – MARONENCREME:
200g essfertige Maroni (z.B. von Spar Vital)
100-150ml Milch (Sojamilch)
je 1 Messerspitze Vanillepulver und Zimt
4 EL Honig
50g Butter
Maroni, 100ml Milch und Gewürze bei kleiner Flamme unter gelegentlichem Rühren 5-10 Min. weichkochen – evtl. noch etwas Milch angießen, sollte die Flüssigkeit komplett verdampfen.
Vom Herd nehmen und die Maroni etwas zerdrücken. Honig und Butter hinzufügen und das Ganze entweder mit einem Mistab pürieren oder mit einer Gabel fein zerdrücken (wenn auch ein paar Stückchen drinnen bleiben dürfen).
In Gläser füllen und auskühlen lassen (auf dem Bild ist die Creme im warmen Zustand zu sehen – sie wird nach dem auskühlen fester und matter!).
Hallo Catharina, ich bin bei meiner Recherche zu Maronenen-Brotaufstrichen auf deinen Blog gestoßen – die Honig-Maronen-Creme klingt sehr lecker. Hast du Erfahrung mit der Haltbarkeit (sowohl ungeöffnet als auch geöffnet)? Danke, AK.
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